Donnerstag, 24. April 2014

„Kreisky dominiert die österreichische Politik komplett. Seine Kontrolle wird praktisch nicht in Frage gestellt“

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat ihre bereits bestehende “Public Library of US Diplomacy“ (https://wikileaks.org/plusd) erweitert: Um 350.000 „Kabel“, also Schriftverkehr zwischen den US-Botschaften und dem Washingtoner Außenministerium, aus dem ersten Jahr der Präsidentschaft von Jimmy Carter (1977-1981). Zahlreiche der Dokumente beziehen sich auf den österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky, dessen außenpolitische Initiativen im Nahen Osten und die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus. Anbei einige interessante Beispiele:

I. Am 20. Jänner 1976 meldete die US-Botschaft aus Wien, dass die Haltung Österreichs gegenüber dem Terrorismus „schwach“ sei – obgleich die Regierung infolge der OPEC-Geiselnahme und die Ermordung des türkischen Botschafters 1975 auf mehr internationale Kooperation im Kampf gegen den Terrorismus dränge, sei nicht zu erwarten, dass sich Österreich besonders exponieren werde. Man wolle weiter eine „ruhige Insel in stürmischer politischer See“ bleiben.

"1. ASSASSINATION OF TURKISH AMBASSADOR AND TERRORIST ATTACK ON OPEC HEADQUARTERS IN RECENT WEEKS HAVE MOVED BOTH AUSTRIAN PRESIDENT KIRSCHLAGER AND CHANCELLOR KREISKY TO EXPRESS AUSTRIA'S SUPPORT FOR INTERNATIONAL COOPERATION TO COMBAT TERRORISM. THESE EXPRESSIONS NOTWITHSTANDING, WOULD NOT EXPECT TO SEE GOA [GOVERNMENT OF AUSTRIA] IN VANGUARD OF EFFORTS TO ACHIEVE EFFECTIVE INTERNATIONAL ACTION OR TO PAY POSSIBLE COSTS IN TERMS EITHER OF AUSTRIAN INTERESTS OR OF CHANCELLOR KREISKY'S PERCEPTION OF HIS DEVELOPING ROLE AS SPOKESMAN FOR EUROPEAN SOCIALISTS, E.G. ON BEHALF OF SOCIALISTS INTERNATIONAL VIS-A-VIS ARAB STATES. INDEED, KREISKY WENT SO FAR AS TO SAY HE DOUBTED INTERNATIONAL EFFORT TO COMBAT TERRORISM WOULD SUCCEED UNTIL UNDERLYING CAUSES OF TERRORISM ARE REMOVED. ON OTHER HAND, CURRENT AUSTRIAN INTERESTS- FILLING VIENNA'S UNO CITY, COURTING OPEC, EXPANDING COMMERCIAL RELATIONS WITH THIRD-WORLD RICH, AND POSSIBLY REELECTING UN SYG [UN-Secretary General] WALDHEIM-ARE LIKELY TO LIMIT GOA ACTION TO RIGHT SOUNDING STATEMENTS.

2. TO EXTENT CURRENT AUSTRIAN INTERESTS MAY BE HARMED BY TERRORIST ACTIVITIES ON AUSTRIAN TURF, GOA WILL WANT TO MINIMIZE THEIR INCIDENCE, BUT MAIN GOA EMPHASIS WILL BE UPON UNILATERAL SECURITY MEASURES AND SUCH PUBLIC STATEMENTS AND PRIVATE APPEALS AS MAY HELP CONVINCE OTHERS THAT AUSTRIA, IN THIS RESPECT AS IN MANY OTHERS, SHOULD REMAIN ISLAND OF CALM IN STORMY POLITICAL SEAS.

3. SHOULD TERRORISM PROBLEM COME TO FORE IN UN, WE WOULD THEREFORE EXPECT GOA TO TALK A GOOD FIGHT BUT NOT REALLY GO TO THE MAT. ONLY SOLID FRONT OF WESTERN COUNTRIES, RATHER FIRMLY BACKED BY SUBSTANTIAL THIRD WORLD CONTINGENT, WOULD SUSTAIN GOA RESOLVE.”


II. Am 16. November 1976 schickte die Botschaft einen biografischen Abriss über Bruno Kreisky an das US-Außenministerium. Darin wird der Bundeskanzler durchaus schmeichelhaft charakterisiert. Österreich gebe ihm zu wenig „Betätigungsfeld“, was ihn rastlos mache. Kreiksy dominiere die politische Landschaft vollkommen. Kritisch wird dagegen Kreiskys Anerkennungsstrategie der PLO gesehen – hier sei er „ein bisschen zu weit gegangen“. Dahinter stünde das Interesse Wiens, Unterstützung für den Standort als dritter UN-Sitz zu erhalten.

„CHANCELLOR KREISKY'S HANDLING OF THE SLOVENIAN MINORITY PROBLEM REFLECTS POORLY ON HIM, AND HIS OTHER SHORTCOMINGS, BOTH ON THE DOMESTIC AND INTERNATIONAL SCENE, ARE NOT HARD TO FIND. HIS FEUD WITH SIMON WIESENTHAL IS A BIZARRE EPISODE. YET KREISKY COMPLETELY DOMINATES AUSTRIAN POLITICS. HIS CONTROL IS VIRTUALLY UNCHALLENGED. JUST AS AUSTRIA PLAYS A SUPPORTIVE ROLE FOR THE US TOWARDS EASTERN EUROPE, SO KREISKY PERSONALLY, THROUGH HIS CLEAR IDEOLOGICAL POSITION, REPRESENTS A USEFUL ASSET FOR US IN EAST-WEST RELATIONS. KREISKY'S MAIN PROBLEM IS PROBABLY THAT AUSTRIA DOES NOT GIVE HIM ENOUGH SCOPE, AND THIS MAKES HIM RESTELSS, ALSO IN A POLICY SENSE. NEVERTHELESS, HE ENJOYS HIS ROLE AND WE COULD DO MUCH WORSE THAN HAVE HIM AS CHANCELLOR.

HIS HANDLING OF THE OPEC TERRORISM INCIDENT AT THE END OF LAST YEAR CAN BE FAULTED AS TOO PLIANT. HIS COMMENTS ON QUADAFI AFTER VISITING THE LIBYAN LEADER IN THE DESERT IN FEBRUARY 1975 VERGED ON THE MAWKISH. HE HAS BY OUR TASTE PERHAPS GONE A BIT FAR OUT OF HIS WAY TO GIVE AN AIR OF RESPECTABILITY TO THE PLO. HIS CULTIVATION OF THE THIRD WORLD AS A WHOLE SEEMS EXCESSIVE AND MAY REFLECT THE AUSTRIAN INTEREST IN GAINING SUPPORT FOR VIENNA AS THE THIRD UN CITY AS MUCH AS ANYTHING ELSE.”


III. Am 3. März 1977 informierte die Botschaft anlässlich eines bevorstehenden Besuchs Kreiskys in den USA über dessen Ansichten zur Lage im Nahen Osten:

“ALTHOUGH KREISKY PROBABLY IS CONSIDERED TO BE NAIVE AND A POLITICAL GADFLY BY SOME ISRAELIS, HIS VIEWS ON MIDDLE EAST SEEM TO CARRY WEIGHT IN OTHER ISRAELI QUARTERS SINCE HE NOW HAS CREDENTIALS OF SOCIALIST INTERNATIONAL EXPERT ON SUBJECT, WAS NAZI REFUGEE HIMSELF DURING WORLD WAR II AND HAS KEPT AUSTRIA INVOLVED IN ASSISTING SOVIETS JEWISH EMIGRES IN SPITE OF ARAB PRESSURES. […] KREISKY HOWEVER RECOGNIZES THAT ONLY U.S. IS ABLE TO MEDIATE IN ARAB-ISRAELI CONFLICT AND SUGGESTED RECENTLY TO SECRETARY CLIFFORD THAT SINCE ISRAEL RECEIVES ARMS AND MONEY FROM U.S., IT SHOULD ALSO BE WILLING TO ACCEPT ADVICE FROM SAME QUARTER. AS KREISKY SEES SITUATION, ACT OF POLITICAL WILL ON ISRAELI SIDE IS NECESSARY; ALTERNATIVE IS OVERTHROW OF MODERATE ARAB REGIMES, LEFTIST RADICALIZATION THROUGOUT ARAB WORLD, AND RENEWAL OF HOSTILITIES.


Dienstag, 8. April 2014

„Wie ein Verbrecher behandelt“: Neue Dokumente zeichnen ein tragisches Bild von Georg Klotz

Georg „Jörg“ Klotz gilt bis heute als einer der umstrittensten Köpfe der Südtiroler Freiheitsbestrebungen. Der gelernte Schmied und Weltkriegsveteran war einer der wenigen im BAS mit militärischer Ausbildung. Nach der „Feuernacht“ von 1961, einer Sabotageaktion gegen Strommasten, entzog sich Klotz der Verhaftung durch Flucht nach Österreich. Wie alle Südtiroler Flüchtlinge erhielt er Asyl – allerdings mit der Auflage, sich jeder politischen Tätigkeit zu enthalten. Klotz versuchte aber weiterhin Widerstandsaktionen gegen den italienischen Staat zu organisieren. Nach dem Vorfall mit den OAS-Leuten und freimütigen Interviews erging Ende Mai 1964 ein Aufenthaltsverbot für das gesamte Bundesgebiet. Klotz und sein wichtigster Mitstreiter Luis Amplatz durften Wien nicht verlassen. Am 22. August 1964 verschwanden die beiden in einem Leihwagen nach Westen.

Der Versuch, in Italien „einzusickern“ endete tragisch: Als Klotz und Amplatz die Nacht vom 6. auf den 7. September 1964 in einer Heuhütte in Saltaus am Passeier verbrachten, schoss ihr Begleiter Christian Kerbler auf sie – Amplatz starb an Ort und Stelle, Klotz konnte schwer verletzt zurück über die Grenze entkommen. Kerbler war ein Spitzel des italienischen Militärgeheimdiensts SISMI gewesen. In einem Verschlussakt des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten heißt es, Kerbler habe „durch Abgabe von 3 Schüssen auf den schlafenden Louis Amplatz diesen ermordet und ihn (Klotz) durch Abgabe von 3 Schüssen, von denen einer sein Ziel verfehlt habe, zu ermorden versucht […]. Während der Abgabe der Schüsse habe Christian Kerbler mit einer Taschenlampe den Georg Klotz abgeleuchtet. Georg Klotz wies nach seiner Rückkehr nach Österreich tatsächlich 2 Verwundungen auf, und zwar einen Steckschuss in die Brust und einen Streifschuss an der Oberlippe.“

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus Wörgl wurde Klotz in Schubhaft genommen – vor der Überstellung nach Wien kam es zu ernsten Kompetenzstreitigkeiten wie aus einem Dokument im Staatsarchiv hervorgeht: Sicherheitsorgane vor Ort lehnten die Herausgabe von Klotz ab, „da sie vom Bezirkshauptmann und dem Sicherheitsdirektor strikten Auftrag haben, jede Entfernung […] unter allen Umständen zu verhindern. Es muss damit gerechnet werden, dass die diensthabenden Exekutivorgane von ihrer Waffe Gebrauch machen.“ Erst nach Rücksprache mit höheren Dienststellen wurde Klotz ausgehändigt.

Zurück in Wien wurde der Südtiroler erneut strengen Auflagen unterworfen und hatte alle Handlungen unterlassen, „die geeignet sind, die öffentlichen Interessen der Republik Österreich zu schädigen“. Zurückgezogen wohnte Klotz in einer ärmlichen Kammer in einem Altbau in der Wiener Innenstadt (Riemergasse Nr. 10) – den Schützenhut und einen Säbel über dem Bett befestigt. Verbittert schrieb er am 30. Mai 1965 an Bundeskanzler Josef Klaus: „Ich will doch nichts anderes, als dass meine engere Heimat wieder dort zurückkommt, von wo sie mit Gewalt und gegen jedes Recht abgetrennt wurde, […]. In jedem anderen Land werden Leute, die sich dieser Sache annehmen unterstützt und genießen jede Förderung und Ansehen, während ich hier wie ein Verbrecher behandelt werde.“

Riemergasse Nr. 10: Bleibe von G. Klotz in Wien (Foto: Autor)

1965 wandte sich der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer an den damaligen Außenminister Bruno Kreisky. Klotz sei „bedenklich krank“: „Wenn er in einem Krankenhaus in Wien oder auch nur in einem außerhalb des Landes Tirol sterben sollte, wird man einen Helden geschaffen haben, der in der Fremde geblieben ist.“ Um dies zu verhindern, schlug Wallnöfer vor, Klotz in Tirol eine „ordentliche Existenzgrundlage“ zu schaffen. Kreisky hielt das für eine „menschlich gute Lösung“: „Ich bitte Sie aber schon, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, dass Sie Herrn Klotz die Situation klarmachen und von ihm die Zusage verlangen, dass er in Zukunft an keinerlei Gewaltaktionen oder Plänen teilnimmt oder dazu aufmuntert.“ Klotz machte eine entsprechende Zusage, nahm aber die angebotene Wohnung und Arbeitsmöglichkeit nicht an. Erneut kam es nach mehreren Interviews und Aufrufen von ihm über einen „Freiheitssender“ zur Konfrontation mit den Behörden. Ein Emissär warnte Landeshauptmann Wallnöfer, dass die „Verhandlungsbereitschaft Italiens“ beeinträchtigt werde, wenn man die „neue Welle der Aktivität der Terroristen“ nicht unterbinde. Dem „verantwortungslosen Verhalten der Extremisten“ müsse „energisch“ entgegengetreten werden. Klotz wurde erneut in Schubhaft genommen – doch der Versuch, ihn in Deutschland unterzubringen scheiterte. Man wurde das Problem Klotz nicht los.

1969 wurde ihm der Aufenthalt in Tirol wieder erlaubt. Dort lebte er zurückgezogen in einer einfachen Holzhütte im Gemeindegebiet von Telfes bis zu seinem Tod 1976 im Alter von 57 Jahren. Nach Südtirol, wo die Ehefrau und die sechs Kinder verblieben waren, hatte er nicht mehr zurückkehren können. Noch am 19. Juni 1974 hatte Klotz beim nunmehrigen Bundeskanzler Kreisky vorgesprochen: Dieser erklärte sich bereit, für eine Begnadigung zu „intervenieren“. Klotz wiederum sagte zu, künftig „organisatorisch oder politisch“ nichts mehr gegen Italien unternehmen zu wollen. Doch der Vorstoß fruchtete nichts: Zu schwer wog die Haftstrafe von über 50 Jahren, zu der Klotz in Abwesenheit verurteilt worden war. Aus Rom hieß es, der italienische Staatspräsident könne ohne Einvernehmen mit dem Generalstaatsanwalt und dem Justizminister keinen Gnadenakt erlassen. Auch wenn Klotz letztlich mehr eine tragische Figur abgab, ist sein Vermächtnis lebendig: Seine älteste Tochter Eva sitzt seit 1983 im Südtiroler Landtag und ist eine der vehementesten Stimmen für die Selbstbestimmung.

Sonntag, 6. April 2014

“Threats against Chancellor Kreisky are indeed being taken seriously”

Im Februar 2014 hat National Archives and Records Administration (NARA) 300.000 diplomatische Telegramme, die zwischen den US-Botschaften und dem US-Außenministerium versandt wurden, freigegeben. Es handelt sich dabei um Dokumente von 1977, dem ersten Jahr der Präsidentschaft Jimmy Carters. Unter anderem finden sich darunter auch Telegramme, die sich auf den österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und seine Nahostpolitik bzw. die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus beziehen – anbei dazu eine Auswahl relevanter Dokumente, in denen eine Israel-Visite von Kreisky (1.), die diplomatische Aufwertung des PLO-Repräsentanten in Wien (2.), die Kontakte von Jassir Arafats „special envoy“ Issam Sartawi mit westdeutschen Politikern (3.) sowie eine Morddrohung gegen Kreisky berichtet werden. Von Interesse sind weiters Meldungen über Kontakte zwischen der westdeutschen Botschaft im Libanon mit der PLO (6.) sowie eine Übersicht über die Unterstützung des Terrorismus durch die Regime Irak, Libyen und Südjemen (5.)


1. CHANCELLOR BRUNO KREISKY'S ADDRESS TO THE ISRAEL LABOR PARTY CONGRESS, 25. 2. 1977
 “SUMMARY: KREISKY SAID HE DID NOT CARRY A SPECIFIC MESSAGE FROM THE PLO TO THE ISRAELIS. HE DID PRESENT A SUMMARY OF PLO VIEWS TO BRANDT AND RABIN. HE EMPHASIZED IN THIS TALKS WITH ISRAELIS THAT THE PALESTINIANS MUST BE GIVEN SOME RECOGNITION AND THAT IT IS NOT UP TO ISRAEL TO DEFINE A PALESTINIAN STATE. […] AUSTRIAN CHANCELLOR KREISKY TALKED OF HIS PERSONAL ATTITUDE TOWARD JUDAISM AND ZIONISM, STRESSING THAT ABOVE ALL HE "ADMIRED THE GREAT CONTRIBUTION TO CIVILIZATION WHICH YOU HAVE ACCOMPLISHED IN THIS PART OF THE WORLD BASED ON YOUR INSISTENCE ON THE RIGHTS OF YOUR PEOPLE, AFTER ALL THAT IT HAD A SECURE HOME OF ITS OWN ON THIS LAND." HE TALKED OF THE SPECIAL ROLE OF AUSTRIA IN FACILITATING THE PASSAGE OF HUNDREDS OF THOUSANDS OF EMIGRANTS ACROSS EUROPE. HE DECLARED THAT THIS POLICY WOULD BE MAINTAINED AS A MATTER OF PRINCIPLE, REGARDLESS OF THE DISTORTED STATEMENTS WHICH HAVE APPEARED IN THE ISRAELI PRESS.

3. BRUNO KREISKY SAID FURTHER THAT HE HAD BEEN PERSUADED THAT PEACE WILL BRING ABOUT PROGRESS, PROSPERITY, AND SOCIAL REVOLUTION IN THE MIDDLE EAST, WHEREAS A WAR IN THE AREA WOULD PROBABLY SPREAD TO EUROPE. THEREFORE, ON BEHALF OF THE SOCIALIST INTERNATIONAL HE HAD UNDERTAKEN TO HEAD A COMMISSION OF INQUIRTY INTO THE QUESTION OF THE MIDDLE EAST.

4. "TODAY, AFTER A PROLONGED INQUIRTY OVER SEVERAL YEARS I, AS HEAD OF THE COMMISSION OF INQUIRTY, HAVE CONCLUDED THAT POSSIBILITIES FOR PEACE EXIST. WITH ONLY A FEW EXCEPTIONS, THE LEADERS OF THE ARAB WORLD WANT PEACE AND IT IS THE MORE REMARKABLE THAT THEY SO DESIRE IT, FULLY CONSCIOUS OF THEIR GREAT FINANCIAL POWER." […]

11. AN AUSTRIAN EMBASSY OFFICER HAS TOLD US THAT KREISKY DID NOT BRING A SPECIFIC MESSAGE FROM THE PLO. KREISKY EXPLAINED THAT HE HAD HAD A DISCUSSION WITH SARTAWI AND HAD ASKED HIM TO SUMMARIZE HIS VIEWS IN WRITING. AS HEAD OF THE SI COMMITTEE ON THE MIDDLE EAST, HE HAD PASSED THAT SUMMARY TO SI PRESIDENT BRANDT AND TO RABIN AS A VICE-PRESIDENT OF SI. KREISKY ALSO TOLD AUSTRIAN EMBASSY OFFICERS THAT HE FELT HE SHOULD SPEAK PLAINLY TO THE ISRAELIS ABOUT HOW EUROPEANS SEE THEIR STRUGGLE QITH THE ARABS.

12. COMMENT: ALTHOUGH KREISKY INSISTED THAT ISRAEL WOULD HAVE TO COME AROUND TO ACCEPTING AN INDEPENDENT PALESTINIAN STATE, HE WENT A LONG WAY TOWARD ASSUAGING ISRAELI RESENTMENT BY STRESSING HIS FRATERNAL SOLIDARITY WITH THE LABOR PARTY AND BY PRAISING THE ACHIEVEMENTS AND COURAGE OF THE ZIONIST PIONEERS IN ESTABLISHING THE STATE OF ISRAEL. WE BELIEVE HE WAS SUCCESSFUL IN THIS AND THAT HE LEFT ISRAEL FEBRUARY 23 WITH HIS RELATIONSHIP WITH THE ISRAELI LEADERSHIP BETTER THAN IT HAS BEEN FOR SOME TIME.”


2. Subject: PLO OBSERVER AT UNIDO, OTHER ARAB ACTIVITY IN VIENNA, 7. 2. 1977
 “RECENT PRESS REPORT FROM DAMASCUS THAT PLO HAD NAMED GHAZA HUSSAIN AS PLO REPRESENTATIVE TO INTERNATIONAL ORGANIZATIONS IN VIENNA AND FROM CAIRO THAT UNION OF ARAB NEWS AGENCIES HAD GIVEN PRELIMINARY APPROVAL FOR JOINT OFFICE FOR ARAB NEWS AGENCIES IN VIENNA, COMBINED WITH MEETING OF PLO REPRESENTATIVE DR. ISAM SARTAWI WITH CHANCELLOR KREISKY ON JANUARY 27, HAS LET TO CONFUSED MEDIA SPECULATION ABOUT PLO AND OTHER ARAB ACTIVITIES IN VIENNA. […].”


3. SUBJECT: SPD LEADERS MEET WITH PLO REPRESENTATIVE, 10. 11. 1977
 “THE SPD ANNOUNCED ON NOVEMBER 3 THAT PARTY CHAIRMAN BRANDT HAD MET THAT DAY WITH PLO REPRESENTATIVE DR. ISAM A. SARTAWI FOR A GENERAL DISCUSSION WHICH INCLUDED THE PRESENT SITUATION IN THE MIDDLE EAST. BRANDT WAS ACCOMPANIED BY SPD BUSINESS MANAGER EGON BAHR AND MINISTER OF STATE WISCHNEWSKI FROM THE FEDERAL CHANCELLOR'S OFFICE. THE SPD ANNOUNCEMENT STATES THAT WISCHNEWSKI ATTENDED THE MEETING IN HIS CAPACITY AS CHAIRMAN OF THE SPD EXECUTIVE BOARD'S COMMISSION FOR INTERNATIONAL RELATIONS. […]”


4. SUBJECT: KREISKY ASSASSINATION THREATS, 11. 11. 1977
 “POLICE SOURCES IN BERLIN SAY THE THREATS AGAINST CHANCELLOR KREISKY ARE INDEED BEING TAKEN SERIOUSLY, THOUGH THEY DO NOT CONSIDER THEM AS EMANATING FROM RED ARMY FACTION. THEY ARE ASSESSED AS COMING FROM A PSYCOPATH. […].”


5. SUBJECT: IRAQI, LIBYAN AND SOUTH YEMENI SUPPORT OF
TERRORISM, 10. 5. 1977
“[…] 5. QUOTE: IRAQ. THE GOVERNMENT OF IRAQ IS A MAJOR SUPPORTER OF REJECTIONIST PALESTINIAN ELEMENTS WHICH REPUDIATE A NEGOTIATED SETTLEMENT TO THE ARAB/ISRAEL DISPUTE. THE REJECTIONIST PALESTINIANS INCLUDE GROUPS WHICH USE TERRORISM AS A POLICY INSTRUMENT. BAGHDAD LENDS POLITICAL AND MORAL SUPPORT TO ALL REJECTIONIST GROUPS. TO WHAT DEGREE BAGHDAD PROVIDES FINANCIAL, MILITARY, LOGISTICAL OR TRAINING SUPPORT IS UNCLEAR, BUT IT APPEARS THAT A SUBSTANTIAL DEGREE OF SOME SUCH SUPPORT GOES TO ONE RENEGADE FATAH GROUP AND THE WADI HADDAD WING OF THE POPULAR FRONT FOR THE LIBERATION OF PALESTINE (PFLP), BOTH OF WHICH CARRY OUT INTERNATIONAL TERRORIST ACTIVITIES. END QUOTE.

6. QUOTE: LIBYA. ALTHOUGH THE LIBYAN GOVERNMENT CLAIMS THAT IT IS OPPOSED TO TERRORISTS IT HAS QUALIFIED THIS BY SAYING THAT "FREEDOM FIGHTERS" ARE NOT "TERRORISTS" AND HAVE THE RIGHT TO CARRY ON THEIR STRUGGLES "BY WHATEVER MEANS" THEY DEEM NECESSARY. THE LIBYAN GOVERNMENT, SINCE AT LEAST 1972, HAS ACTIVELY ASSISTED A NUMBER OF TERRORIST GROUPS AND INDIVIDUALS. THESE HAVE PRIMARILY BEEN MEMBERS OF THE SEVERAL "REJECTIONIST" FACTIONS OF THE PALESTINIAN MOVEMENT WHO HAVE BROKEN AWAY FROM MORE MODERATE PALESTINIAN LEADERS ON THE ISSUE OF THE LEGITIMACY OF POLITICALLY MOTIVATED VIOLENCE AS A MEANS OF CARRYING ON THE STRUGGLE AGAINST ISRAELIT IS A MATTER OF PUBLIC RECORD THAT LIBYA HAS RECEIVED AND GIVEN REFUGE TO INTERNATIONAL TERRORISTS INVOLVED IN A LONG HISTORY OF TERRORIST ACTS, INCLUDING:
-- THE PERPETRATORS OF THE OCTOBER 1972 MASSACRE AT THE MUNICH OLYMPICS;
-- THE HIJACKERS OF THE LUFTHANSA AIRCRAFT IN OCTOBER 1972;
-- THE HIJACKERS OF THE JAPANESE AIR LINE BOEING BLOWN UP IN JULY 1973;
-- THE TERRORISTS WHO ATTACKED THE TWA PLANE AT ATHENS AIRPORT IN AUGUST 1973;
-- THE TERRORISTS WHO ATTEMPTED TO SHOOT DOWN THE EL AL PLANE OUTSIDE OF ROME IN SEPTEMBER 1973;
-- THE TERRORISTS WHO COMMANDEERED A TRAIN IN CZECHOSLAVAKIA BOUND FOR AUSTRIA IN SEPTEMBER 1973;
-- THE HIJACKERS OF THE BOAC PLANE OVER DUBAI OF NOVEMBER 1974;
-- THE KIDNAPPERS OF CERTAIN OPEC OIL MINISTERS IN DECEMBER 1975. END QUOTE.

7. QUOTE. PEOPLE'S DEMOCRATIC REPUBLIC OF YEMEN (ADEN). THERE IS SOME PUBLIC EVIDENCE THAT THE PEOPLE'S DEMOCRATIC REPUBLIC OF YEMEN HAS ON OCCASION ALLOWED ITS TERRITORY TO BE USED AS A SANCTUARY FOR TERRORISTS. THE ABSENCE OF ANY U.S. REPRESENTATION IN SOUTH YEMEN AND THE GENERAL RESTRICTIONS PLACED ON THE MOVEMENTS AND CONTACTS OF FOREIGNERS THERE MAKE IT DIFFICULT FOR THE UNITED STATES TO VERIFY THE EXISTENCE AND EXTENT OF PDRY SUPPORT FOR TERRORISM. IN RECENT MONTHS THERE HAVE BEEN SOME TENTATIVE MOVEMENTS TOWARD IMPROVEMENT OF RELATIONS BETWEEN PDRY AND CERTAIN OF ITS MODERATE ARAB NEIGHBORS WHICH HAVE CONSISTENTLY REPUDIATED INTERNATIONAL TERRORISM. WE ARE NOT ABLE TO PREDICT WITH ANY CERTAINTY, HOWEVER, WHETHER THIS TREND
WILL HAVE A SIGNIFICANT EFFECT ON PDRY'S ATTITUDE TOWARD TERRORISM. […].”



6. SUBJECT: FRG AND THE PLO, 13. 12. 1977
 “A FOREIGN OFFICE OFFICIAL INFORMS US THAT THE FRG EMBASSY IN BEIRUT, WHICH MAINTAINS LOW-LEVEL CONTACTS WITH THE PLO, WAS RECENTLY INSTRUCTED TO NOTIFY THE LATTER THAT BONN WAS CONCERNED ABOUT CONTACTS BETWEEN IT AND GERMAN TERRORISTS. THE EMBASSY TOLD THE PLO IT WAS AWARE THAT MEMBERS OF THE GERMAN "RED ARMY FACTION" HAD RECENTLY BEEN IN BEIRUT AND HAD BEEN IN TOUCH WITH PLO MEMBERS. (THE GERMAN TERRORISTS, NOT FURTHER IDENTIFIED BY OUR SOURCE, ARE NOW THOUGHT TO BE IN BAGHDAD). OUR SOURCE SAID THE CONTACTS HAD NOT BEEN LIMITED TO THE WADI HADDAD GROUP.

2. THE PLO HAD TACITLY ADMITTED THE CONTACTS, REPLYING THAT THEIRS WAS A LOOSELY STRUCTURED ORGANIZATION AND THE LEADERSHIP WAS NOT IN A POSITION TO REGULATE ALL ACTIVITIES. THE PLO HAD ALSO REITERATED ITS PROFESSED OPPOSITION TO TERRORISM.

3. OUR FOREIGN OFFICE SOURCE SAID THE FRG EMBASSY IN BAGHDAD MAINTAINED SIMILAR LOW-LEVEL CONTACTS WITH THE PLO AND THAT THESE WERE DESIGNED IN PART TO WARD OFF POSSIBLE ACTS OF TERRORISM AGAINST THE FRG. HE ADDED THAT THE NOVEMBER 3 MEETING IN BONN BETWEEN SPD LEADERS AND PLO REPRESENTATIVE SARTAWI (REFTEL) WAS INTER ALIA PART OF THIS EFFORT.”