Sonntag, 16. Februar 2014

"Naive Ministerinnen, Szene-Lokale und Technologieschmuggler"

Burkhard Bischof nimmt in der „Presse“ vom 17. 2. 2014 (Printausgabe) Bezug auf meinen Artikel „Die Wiener Residentur der Stasi – Mythos und Wirklichkeit“ (JIPSS, Nr. 2/2013):
„Der Wiener Historiker Thomas Riegler, der mit Studien zum Thema ‚Österreich und der Nahost-Terrorismus’ auf sich aufmerksam gemacht hat, steuert im jüngsten Helft dieses Journals seine Forschungsergebnisse zur ‚Wiener Residentur’ des ostdeutschen Staatssicherheitsdienstes (Stasi) bei. Wenn man da liest, wie die zuständige Staatspolizei in den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren wegschaute beziehungsweise wegschauen musste, wie sich ausländische Agenten in Wien gegenseitig belagerten und Embargogüter über Österreich in den Ostblock verschoben wurden, wundert man sich nicht mehr, dass das Sensorium in diesem Land für alles, was mit Nachrichtendiensten zu tun hat, generell unterentwickelt ist. Riegler ist sich nach seinen Recherchen sicher, dass der Szenewirt Rudi Wein, in dessen Café Gutruf Spitzenpolitiker wie Leopold Gratz und Helmut Zilk und Starjournalisten wie Thaddäus Podgorski, Hans Dichand und Hans Mahr ein und aus gingen, in Zusammenhang mit dem Wiener Technologieschmuggelring ‚zumindest anfänglich eine koordinierende Rolle spielte, indem er die Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit der DDR herstellte’. Hingegen bleibe ein geheimdienstlicher Hintergrund von Udo Proksch „aufgrund fehlender Belege eine Mutmaßung“. Wien war in jenen Jahren jedenfalls ,Drehscheibe für den Handel mit Embargogütern', was zu Beginn der Präsidentschaft von Ronald Reagan ärgere amerikanisch-österreichische Spannungen auslöste, weil die US-Regierung ‚die Kontrolle des Technologietransfers als entscheidend für die Zurückdrängung des sowjetischen Einflusses begriff’.“
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